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Schwermetalle im Ayurveda Hintergründe und Fakten

Schwermetalle in ayurvedischen Produkten sind immer wieder Thema öffentlicher Diskussionen. Daher erscheint es notwendig, dass die Menschen, die nach Heilung auf dem Gebiet der ayurvedischen Medizin suchen, über die Hintergründe und Fakten hierzu in Kenntnis gesetzt werden. Einerseits sind ayurvedische Produkte bekannt dafür, dass sie keine Nebenwirkungen besitzen, andererseits rückt der Vorwurf der Schwermetallbelastung die ayurvedische Medizin in ein ungünstiges Licht und stellt ihre Glaubwürdigkeit in Frage. Befassen wir uns nun etwas tiefer mit den Zusammenhängen dahinter, zumal diejenigen, die vor Schwermetallbelastungen in ayurvedischen Präparaten warnen, scheinbar nicht wissen, dass es innerhalb der ayurvedischen Medizin auch einen Zweig gibt, der sich mit der therapeutischen Anwendung von Metallen beschäftigt.



Schwermetallbelastung von ayurvedischen Präparaten:


Stellen wir uns zunächst einmal die Frage, auf welche Weise Schwermetalle in ayurvedische Produkte hineinkommen können? Zunächst einmal wäre hier der Faktor der Umweltverschmutzung als mögliche Ursache zu nennen. Ausschlaggebend hierfür ist zum einen der Herstellungsort der Produkte und die Herkunft der einzelnen Bestandteile darin. Wenn die Artneimittel-Manufaktur ihren Sitz in einer Gegend hat, in der ein hoher Grad der Umweltverschmutzung besteht oder wenn einzelne Bestandteile in den Produkten aus einer solchen Gegend stammen, dann ist es nicht auszuschließen, dass sich die jeweiligen Stoffe auch in den Arzneimitteln befinden können. Die meisten Heilpflanzen in den ayurvedischen Arzneimitteln kommen auch heute noch aus Wildsammlung. In Kerala werden diese zum größten Teil von den kräuterkundigen Ureinwohnern in den Wäldern gesammelt. Solche Heilkräuter sind daher weitgehend frei von Umweltgiften. Aufgrund der leichteren Verfügbarkeit von Heilpflanzen und sauberem Wasser, befinden sich Ayurveda-Arzneimittelbetriebe meist in unmittelbarer Nähe von Wäldern. Einzelne Kräuter jedoch kommen auch aus der näheren Umgebung von Städten und können daher Schadstoffe beinhalten. Als wesentlichste Komponente ist hier das Wasser zu nennen, welches den mengenmäßig größten Anteil in Dekokten und verschiedenen Pflanzenauszügen sowie in Ölen und Ghees bildet. Schwermetallbelastungen in der Umwelt entstehen meist durch rasch anwachsende Industriegebiete, deren Fabriken ihre Gifte einfach in die Umwelt leiten, aber auch durch Bergwerke, durch schwermetallhaltigen Müll, bleihaltige Kraftstoffe und Farben, die Anwendung von chemischen Düngemitteln, tierischem Dünger, Klärschlamm und Pestiziden in der Landwirtschaft, die Ausleitung von Abwasser in die Natur, durch Rückstände von Kohlekraftwerken, durch Kraftstoffe und Chemikalien, die auf anderen Wegen in die Umwelt gelangen und durch solche, die sich aus der Atmosphäre im Boden oder Wasser absetzen. Die Faktoren der Verschmutzung sind heute sehr zahlreich auf der Welt und in allen Lebensbereichen zu finden. Im Gegensatz dazu ist es einmal interessant zu erfahren, welch strenge Auffassung und Definition im Ayurveda über die Reinheit einer Substanz wie dem Wasser besteht. So wird beispielsweise in den Quellenschriften darauf hingewiesen, dass Regenwasser, ausgenommen dasjenige des ersten Regens nach dem Sommer und das Wasser aus den Bergen die höchste Reinheit besitzen und je näher man zum Meer kommt, dieses sehr stark verschmutzt ist, während das Meerwasser selbst ein Entgleisen aller Doshas bewirke. Heute ist die Verschmutzung von Böden, Wasser und Luft mit unterschiedlichen Giften jedoch ein globales Problem, dessen Spuren eigentlich schon fast überall zu finden sind, so dass ein sicherer Schutz davor kaum mehr möglich ist.


Ayurveda beobachtet die Gesetze der Natur und empfiehlt, sich nach ihnen zu richten und in Harmonie mit ihnen zu leben, anstatt dagegen anzukämpfen, sie zu manipulieren, zu umgehen oder zu behindern. Die individuelle Gesundheit ist Teil einer sozialen Gesundheit und Gesundheit der Natur sowie Rechtschaffenheit, welche in der indischen Philosophie dharma genannt wird und kann nicht ohne diese bestehen. Die einfachste Erklärung dieses Konzeptes der Einheit und Rechtschaffenheit wurde von Sree Narayana Guru (1856 - 1928), Philosoph, Buchautor, sozialer Reformer und Nationalheiliger Keralas, der sich besonders für Reformen im Kastensystem einsetzte.

“Alles, was wir als “Dieses” (Ich selbst) und Jenes” (du, er, sie, es…) bezeichnen, sind alles Teile einer ursprünglichen Einheit und Singularität. Somit sollte auch alles, was wir für unser eigenes Wohl und Vergnügen unternehmen, den Rest der Welt gleichermaßen erfreuen. Jegliche Arbeit, die für uns selbst vorteilhaft ist, anderen aber schadet, ist gegen den Geist.“

(Aathmopadesha Sathakam; 24 – 25)